Kapitel 46
Kapitel 46
Fast verlor Alina ihren Verstand! Nur sie wusste, wie wenig Zeit sie nun hatte. Sie hatte eigentlich geplant, dass sie vor der Abfahrt nach Oklens diese Angelegenheit erledigen könne. Unerwartet nahm Caleb sein Versprechen so einfach zurück. Ihr ganzer Vormittag war deswegen nutzlos vergeudet! Lucy bemerkte, dass Alina verärgert zurückkam, obwohl sie morgen bei guter Laune ausgegangen war. „Fräulein Alina, was ist denn los?“ „Nichts, nur eine Begegnung mit einem Verrückten!“ Der Verrückte bedeutete Caleb. Lucy war überraschend, dass Alina so sauer war…! Es bewies, eine Frau, die einen schlechten Mann heiratete, wurde von Inneren verändert. Wie zärtlich war Alina früher gewesen? Für Lucy war sie einmal elegant wie eine Prinzessin gewesen. Aber nun wurde sie von Caleb gezwungen, alles zu tun, das sie nicht wollte. Um die Mittagszeit. Caleb kam genau wie er gesagt hatte! Der Mann stellte vor Alina eine feine Schachtel. „Was ist das?“, fragte Alina. „Ein Genschenk für dich.“ Alina konnte nichts ausreden. Es war ja ganz ungewöhnlich, weil sie seit ihrer Heirat kein Geschenk bekam. Die Ehefrauen anderer Leute bekamen Geschenke zum Geburtstag, Hochzeitstag und noch zur romantischen Feier am Valentinstag.
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Aber damals hatte sie nichts, sonst ein verantwortlicher Holzkopf, und schließlich wurde ihr diese wenige Verantwortung entzogen. Jetzt? „Ein Geschenk zur Scheidung?“ Sie brauchte kein Geschenk. Eine leichte und schnelle Scheidung war besser als allerhand Geschenke. Heute Morgen kam er nicht pünktlich und nun tauchte mit einem Geschenk auf. Glaubte er wirklich, Text © owned by NôvelDrama.Org.
dass sie ihm dafür dankbar sein würde? Das Gesicht des Mannes verdunkelte sich. „Alina, suche nicht den Streit!“ Trotz seines dunklen Gesichts unterdrückte er heftig den Ärger in der Stimme. Alina hob ihre Augenbrauen! Offensichtlich verstand sie Calebs Verhalten nicht. Was bedeutete das? „Suche ich den Streit?“ Glaubte er, dass es nur ein Streit war? Das war reine Zeitverschwendung! Caleb sah sie an, seine Augen waren kalt und ernst: „Du musst wissen, wann du aufhören sollst. Du hast dich in den letzten drei Jahren sehr verändert, aber das bedeutet nicht, dass die Maschen, die du bei anderen Männern anwenden kannst, bei mir doch noch funktionieren!“ Alina war sprachlos. Ihre Lebensanschauung war aber schockiert. Wovon zum Teufel redete dieser Mann? „Es geht dich nichts an, welche Masche ich verwende.“ „Das ist mir egal, aber wende diese Masche in Zukunft nicht mehr an. Ich habe nicht so viel Zeit für deinen Unsinn!“ Das Gesicht des Mannes war grimmig. Er nahm seine Gabel und begann zu essen. Er behauptete, er kam und begleitete sie bei Mittagessen, aber mit dieser Einstellung? Und was meinte er, als er ihr aber intim in einem so verwöhnten Tonfall sprach?
Alina war total verwirrt. Sie betrachtete den Mann, der anmutig aß, und schwieg lange Zeit. Sie wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Caleb bemerkte, dass Alina noch nichts essen. Er zögerte einen Moment, dann nahm er ein Stück Rindfleisch und legte es in ihren kleinen Teller. In diesem Moment wurde Alina sofort misstrauisch und betrachtete den kleinen Teller, als hätte sie das Essen auf dem Tisch in der Villa Werland betrachtet. Dann wurde ihre Kopfhaut schnell steif und taub! Plötzlich klatschte der Teller unten auf dem Boden, der von Alina gestürzt wurde. Lucy und der Haushälter waren verblüfft. Da sie noch nie erlebt hatten, dass Alina so die Fassung verlor. Calebs Gesicht verdunkelte sich wieder, als er das gellende Geräusch hörte und auf das Chaos auf dem Boden blickte. Auch sein auf Alina gerichtete Blick wurde ernster und kalter. Unter dem Blick war Alinas Gesicht blass und schwitzte. Ihr dünner Körper zitterte ständig. „Welches Drama machst du denn jetzt?“ Er sah so aus, als ob er sie fressen wollte. Hatte sie ihn so sehr verärgert, dass er sie so behandelte? Alina schauderte und sah Caleb an. Ihr kleines, blasses Gesicht war voller Zorn. Alina stand auf und deutete wütend auf die Tür: „Raus hier!“ Caleb: „Alina!“ Offensichtlich war seine Geduld mit Alina am Ende. Aber Alina schien nichts zu hören: „Ich befehle dir, verschwinde sofort von hier!“ Der Mann schlug auf den Tisch und stand auf. Seine schlanken Finger griffen heftig Alinas Kinn: „Alina, es war genug! Du musst aufhören, die…!“ „Herr Collins, befrei bitte Fräulein Alina!“ Als Lucy die außerordentliche Situation bemerkte, trat sie vor und zog Alina aus Calebs Händen. Sie stellte sich vor Alina und beschützte sie mit ihrem Körper. „Bemerkst du nicht, dass etwas mit Fräulein Alina nicht stimmt?“ Lucy schaute Caleb traurig und
vorwurfsvoll an. Caleb kam wieder zur Vernunft und unterdrückte allmählich seinen Ärger! Er schaute wieder zu Alina hinter Lucy, die mit dem kalten Schweiß auf ihrem Gesicht noch ständig zitterte. Es konnte nicht geheuchelt werden. Er stieß Lucy weg und kam zu Alina. „Herr Collins!“ „Ruf den Arzt an und lass ihn kommen!“ Lucys Satz wurde von Caleb unterbrochen. Calebs Schreien verscheuchte Lucys Unzufriedenheit. Und Alinas Zustand war nicht gut. Sie konnte sich deshalb nur beeilen, umzudrehen und den Arzt zu rufen. Als der Mann sie mit seinen starken Armen hochhob, um ihr das Essen in ihren Teller zu legen, hatte Alina das Gefühl, dass ihre Welt zusammenbrach. Klatsch, bekam Caleb eine gesalzene Ohrfeige. Aber Caleb spürte das Zittern von Alina und trug sie direkt in ihr Zimmer. „Lass mich los! Lass mich los!“ Alina wehrte sich immer heftiger und wurde schließlich befreit. Sobald sie frei war, kauerte und zitterte sie auf andere Seite des Zimmers und schaute Caleb wachsam an. Ihre Lippen zitterten: „Caleb, wenn du mir noch einmal verletzt, werde ich dich töten!“ Sie schrie aggressiv und Caleb verstand in diesem Moment endlich, warum sie so reagierte, denn vor drei Jahre… Als Caleb ihr gerade das Fleisch gab, erinnerte sie an die Zeit in der Villa Werland, in der Caleb sie sanft behandelt hatte! Aber sie hatte damals nicht gewusst, dass unter der Zärtlichkeit Gift gewesen war. Die Regennacht, als sie achtzehn war, war ihr lebenslanger Albtraum. Aber vor drei Jahre… wurde dieser Mann auch ihr Albtraum. Er war der Mann, den sie mit ihrem eigenen Tod bekämpfte. Niemand wusste, wie stark ihr Herz sein musste, damit sie ihm gegenüberstehen und ihn bekämpfen konnte!
Doch als einige der Erinnerungen wieder auftauchten, konnte der Schmerz in ihr nicht unterdrückt werden. Der Arzt kam bald und untersuchte sie. Der Hausarzt, den Lucy angerufen hatte, arbeitete eher für sie, als Alinas Eltern noch lebten, und er kannte Alinas Zustand gut. Alina schlief erschöpft ein. Außerhalb des Zimmers sagte der Hausarzt seufzend: „Stimulieren Sie sie lieber nicht. Sie scheint, dass sie die Ereignisse von damals hinter sich gelassen hat. Aber in Wirklichkeit wird das psychologische Trauma für den Rest ihres Lebens bei ihr bleiben!“ Man konnte nur sagen, dass die Schatten im Gedächtnis mit der Zeit allmählich verblassten, aber manche Erinnerungen waren immer noch unangenehm. Als sie erinnert wurden, fühlte sich sie noch schlimmer, als ob eine verkrustete Wunde wieder aufgerissen wurde. Caleb runzelte leicht die Stirn und schaute Alina innen an. Es ging nicht nur um das besagte Ereignis, sondern auch das vor drei Jahren…! Sie hatte gerade so heftig reagiert, offensichtlich wegen des Ereignisses vor drei Jahren…