Kapitel 102
Kapitel 102
Andre spürte bereits, dass Caleb mit der Vergeltung begonnen hatte. Und was Emma anging, war auch alles klargeworden. Caleb hatte schließlich doch Ayden eingeschaltet, der alle Gerüchte unterdrückt hatte. Es gab keine Erklärungen, aber auch keine weiteren Meldungen mehr. Als Stelle Alina besuchte, beschwerte sie sich die ganze Zeit darüber, dass Caleb ein verdammter Mistkerl war, der Emma so sehr in Schutz genommen hatte. Worüber war sie eigentlich so verärgert gewesen? Stella hatte sich darüber geärgert, dass, obwohl Emma in Oklens ihr wahres Gesicht gezeigt hatte, hatte Caleb sie weiterhin in Schutz genommen. Zwar war Stella sehr wütend, aber Alina hingegen hatte jetzt keine Lust, darüber zu reden, also sagte sie: „Ist schon gut.“ Alina wusste nun endlich, wie sehr Stella fluchen konnte, denn nachdem Stella zu ihr gekommen war, hatte Stella fast eine halbe Stunde lang über Emma und Caleb geschimpft. In der Vergangenheit wäre Alina wahrscheinlich erfreut gewesen, aber heute, nachdem sie die Sache von ihrer Großmutter erfahren hatte, fühlte sie sich richtig unwohl. „Aber es ist gut, dass du dich von ihm scheiden lassen hast!“, sagte Stella. Das war eigentlich eine sehr interessante Geschichte, wenn man darüber berichten könnte, könnte man ein Vermögen machen. Doch jetzt ließ Caleb überhaupt nicht zu, dass irgendjemand davon berichtete. Alles wurde unter der Decke gehalten, also war Stella auch davon betroffen. „Ja“, nickte Alina. Wie auch immer, es war letztendlich eine gute Sache, denn zumindest war die Beziehung zwischen Caleb und Alina jetzt rechtlich geklärt.
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Stella: „Was diese Tonaufnahme angeht, hast du Herrn Francis gesagt, dass er dieser Sache nachgehen soll?“ Damit meinte Stella die Aufzeichnung des Telefongesprächs. In diesem Telefongespräch war die Person richtig überheblich gewesen. Stella wusste nicht, wer diese Person war, aber sie war der Meinung, dass Alina diese Person bestimmt herausfinden könnte. Còntens bel0ngs to Nô(v)elDr/a/ma.Org
Wenn Stella diese Tonaufnahme nicht erwähnt hätte, hätte Alina die Sache wohl schon vergessen. Es kursierte die ganze Zeit das Gerücht, dass diese Tonaufnahme etwas mit Emma zu tun hätte, aber wie es wirklich war, wusste niemand. Alina sah Stella an und sagte: „Ich werde jemanden beauftragen, der diese Sache nachgeht, du brauchst dich vorerst nicht darum zu kümmern.“ Zwar war die Sache in Oklens bereits die Vergangenheit, aber Alina war der Meinung, dass sie diese Sache wieder ans Licht bringen müsste. Sie müsste allen Leuten klarmachen, dass man den Ruf von Joslan Hughes nicht nach Lust und Laune kaputtmachen dürfte! Sie müsste da gnadenlos vorgehen, denn nur so würden diejenigen wissen, die sie später noch anschwärzen wollten, welche Folgen das haben könnte. Wenn sie also etwas tun wollte, müsste sie dann so rücksichtslos sein, dass alle Angst vor ihr bekommen würden, damit jeder begreifen würde, dass es Dinge gab, die man auf keinen Fall tun durfte. „Okay“, nickte Stella. Diese Sache hatte bestimmt etwas mit Emma zu tun, da waren Alina und Stella der gleichen Meinung.
Diese Sache musste also unbedingt nachgegangen werden! Schließlich wollte diese Person Alina völlig vernichten, wie konnte Alina der Sache also nicht gründlich nachgehen? Andre war nach Ingford gekommen. Es war offensichtlich, was er hier vorhatte. Nachdem er eine Stunde in dem Firmengebäude der AIG verbracht hatte, kam er mit blauem Gesicht in Mulherd Herrenhaus an. Als Alina Andre in diesem Zustand sah, schoss ihren Blutdruck in die Höhe: „Was ist passiert?“ „Wie um alles in der Welt hast du damals diesen verrückten Hund heiraten können?“ Andre war richtig wütend. Alina war sprachlos. Nachdem Andre Caleb erwähnt hatte, bekam Alina richtig Kopfschmerzen. Andre: „Auch bei den Projekten hier in Ingford hat er uns ein Bein gestellt!“ „Was hat er vor?“ „Er ist ohne Rücksicht auf Verluste vorgegangen!“ Als Alina das hörte, zuckten ihre Augenlider. Dieser Caleb war wirklich rücksichtslos! Alina atmete mehrmals tief durch, konnte aber die Bedrücktheit in ihrem Herzen nicht unterdrücken. Dann sah sie Andre mit einem entschuldigenden Blick an. Bevor Alina etwas sagen konnte, sagte Andre weiter: „Aber er ist auch nicht gut davongekommen.“ Alina sah Andre beängstigend an: „Also ist der Kampf zwischen euch jetzt wirklich rücksichtslos geworden?“ So wie es aussah, war das wirklich ein rücksichtsloser Kampf geworden. Andre: „Er ist erst derjenige, der den Verstand verloren hat!“ Doch Alina war der Meinung, dass Andre da auch nicht viel besser war. Sie sah das blaue Gesicht von Andre an und dachte sich, dass es bei Caleb bestimmt auch nicht viel
besser aussehen würde. Plötzlich kam sie Andre ganz nah. Andre war gerade beim Rauchen und wurde durch ihre plötzliche Bewegung aufgeschreckt: „Was machst du da?“ Was hatte Alina vor? Zwar gab es viele Gerüchte über Alina und Andre, aber wenn sie wirklich untereinander waren, hatten sie immer Abstand voneinander gehalten. Als Alina sah, dass Andre plötzlich zurücktrat, erstarrte sie kurz. Dann berührte sie sich die Nase: „Hat das Auswirkungen auf das Unternehmen?“ Es war nicht schlimm, dass die beiden einen Kampf austrugen, aber wenn es sich auf das Unternehmen auswirken würde, wäre das nicht gut. Aber bei der momentanen Situation war es unmöglich, dass es keine Auswirkungen auf das Unternehmen hatte. Doch Andre wollte es nicht zugeben, sondern sagte arrogant: „Er kann doch nur gegen das vorgehen, von dem er Bescheid weiß.“ Als Alina das hörte, war sie erleichtert. Denn es gab viele Firmen und Projekten, die zwar zu VIG gehörten, von den die Öffentlichkeit aber nichts wusste. Es war auch sozusagen eine Maßnahme, die das Unternehmen in Zeiten eines Aufruhrs schützen sollte. Selbst Caleb wusste nicht viel über die VIG. Also, war das, gegen das Caleb vorgegangen war, nur die Spitze des Eisbergs. Und was war es dann, was Andre Kopfzerbrechen bereitete? Es hatte seit Jahren niemanden mehr gegeben, der es wagte, die VIG auf diese Weise herauszufordern, doch jetzt stürzte sich Caleb wie verrückt darauf, also war es unvermeidlich, dass Andre sich da ärgerte. Die AIG und die VIG waren jetzt aufeinander losgegangen, also gab es viele Leute, die schaulustig
waren. Caleb war das egal, aber Andre nicht. Andre wirkte zwar normalerweise sehr gelassen und locker, aber er war ein Mensch, der sein Gesicht auf keinen Fall verlieren wollte. In letzter Zeit hatten schon einige Leute Andre nach dem Verhältnis zwischen ihm und Alina gefragt, und sie waren sogar alle engen Freunde von ihm gewesen! Wenn also etwas, das eigentlich gar nicht wahr war, für lange Zeit kursieren würde, würden die Leute auch denken, dass es die Wahrheit war. Und warum war Andre das dann so wichtig? Alina wusste es nicht. Aber sie hatte das Gefühl, dass es schon seit einem Jahr irgendetwas nicht mit Andre stimmte. „Warte, da stimmt doch etwas nicht!“, rief Alina. „Was?“ Die Sache mit Caleb hatte Andre ohnehin schon Kopfzerbrechen bereitet, durch das Aufschrecken von Alina bekam er das Gefühl, dass sein Kopf gleich explodieren würde. Alina sah Andre an: „Ich bin jetzt doch der Vorsitzende von AIG!“ Andre verschlug die Sprache. Damals, als Alina das Dokument in die Hand bekommen hatte, schien es so, als hätte der alte Herr Collins Bedenken gegenüber Caleb gehabt. Es war okay, dass Alina Caleb nicht liebte, aber was der alte Herr Collins ihr gegeben hatte, müsste sie gut beschützen. Doch dieser Mistkerl benutzte jetzt ihr Vermögen, um ihre Leute bis aufs Blut zu bekämpfen! Bei diesen Gedanken bekam Alina ein sehr schlechtes Gefühl. „Du!“ Andre wusste nicht, was er jetzt zu Alina sagen sollte. Und Alina war jetzt auch emotional am Boden zerstört